Energetische Gebäudesanierung - Hier gibt's Geld für Ihre persönliche Energiewende - FOCUS-Online

„Mit Zuschüssen und Krediten will der Staat die Deutschen zum Sanieren ihrer Häuser animieren. Doch die blicken im Förderdschungel oft gar nicht mehr durch. FOCUS Online erklärt die wichtigsten Programme.

Das Hickhack um die Energiewende ist ein Paradebeispiel dafür, wie (politischer) Wunsch und Wirklichkeit auseinanderklaffen können. Wenn es nach der Bundesregierung geht, sollen die Deutschen bis 2020 stolze 20 Prozent weniger Energie verbrauchen. Dafür hatte sie auch einen bedeutenden Beitrag der privaten Hausbesitzer einkalkuliert. Nur hat sie sich dabei offenbar verrechnet.

Vor allem die Gebäudesanierung läuft schleppend. Dabei ist sie ein entscheidender Bestandteil des Mammutprojekts Energiewende: Fast drei Viertel der über 17 Millionen Wohngebäude in Deutschland wurden vor 1979 gebaut – und damit, bevor der Gesetzgeber überhaupt erstmals Anforderungen an den Wärmeschutz von Gebäuden stellte. So war es bis in die 80er-Jahre hinein nicht üblich, das Dach zu dämmen. Die Folge: Gebäude zu beheizen, mit Warmwasser zu versorgen und zu beleuchten, verbraucht heute rund 40 Prozent der in Deutschland erzeugten Primärenergie und verursacht ein Fünftel der CO2-Emissionen. Mit Sanierungen ließe sich dieser Verbrauch um bis zu 70 Prozent senken. Doch die jährliche Sanierungsquote dümpelt seit Jahren bei einem Prozent. Um die Klimaschutzziele bis 2020 zu erreichen, müsste sie doppelt so hoch sein.

Einem Bericht der „Bild“-Zeitung zufolge will das Bundesumweltministerium deshalb die Daumenschrauben anziehen – und prüft härtere Auflagen für Gebäudesanierungen. De facto könnten private Gebäudeeigentümer bei größeren Renovierungsarbeiten künftig zu weitreichenden Dämm-Maßnahmen verpflichtet werden.

Hängepartie bei staatlicher Förderung

Beim Deutschen Mieterbund (DMB) kam das erwartungsgemäß nicht gut an: Er warnte vor einer „Mietpreis-Explosion“. Zumal es bis zuletzt geheißen hatte, dass die Bundesmittel für das CO2-Gebäudesanierungsprogramm für 2012 von den geplanten 1,5 Milliarden Euro auf 900 Millionen Euro eingedampft würden. Doch zumindest dies ist offenbar wieder vom Tisch: Laut dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bauministerium, Jan Mücke (FDP), soll es nun doch die 1,5 Milliarden Euro geben. Zwar wirft der Energie- und Klimafonds, aus dem sich diese Mittel speisen, derzeit nicht viel ab. Die Fördersumme soll nun aber unter anderem durch Umschichtungen in dem Fonds entsprechend aufgestockt werden. Der Haushaltsausschuss muss aber noch zustimmen.

Noch keine Einigung gibt es indes im Streit von Bund und Ländern um die Lastenverteilung für einen Steuerbonus, über den die Hausbesitzer die Sanierungskosten über 10 Jahre großzügig absetzen könnten. Doch die Hängepartie muss sanierungswillige Hausbesitzer nicht von ihren Plänen abhalten. „Der Steuerbonus wäre ohnehin eher für diejenigen interessant, die das benötigte Kapital für eine Sanierung selbst aufbringen können und eine hohe Steuerlast haben“, sagt Achim Fischer, Energieexperte der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Für diese Hausbesitzer könnte es sich in der Tat lohnen, eine Entscheidung im Streit zwischen Bund und Ländern abzuwarten. Die weniger finanzstarken Bauherren, die in der Überzahl sein dürften, fahren in der Regel mit dem KfW-Angebot besser.

 

Wie also sollten Hausbesitzer ihre ganz eigene Energiewende angehen? FOCUS Online gibt einen Überblick, welche Umbaumaßnahmen der Bund in welchem Umfang fördert.“

 

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