WaMu - News & Fakten

Ich möchte mal wieder an die FAKTEN erinnern, die dem hier zugrundeliegen, egal ob der Kurs bei 7 oder 70 Cent steht. Der Kurs sagt nämlich NICHTS aus – IN DIESEM FALL. Es geht hier nicht um eine gewöhnliche CH11 – Aktie , sondern um ein komplexes Gerichtsverfahren:

 

1. WMI war zu keinem Zeitpunkt vor dem »Bankraub« durch die FDIC insolvent. Die Beantragung des Gläubigerschutzes nach Ch11 war eine FLUCHT, um zu verhindern, komplett zerschlagen zu werden. Es war die einzige Möglichkeit, die Rechte zu wahren, die von FDIC und JPM aufs Gröbste mißachtet und verletzt wurden.

 

2. Die gesamte Geschichte der Beschlagnahmung der WMB durch die FDIC und Weiterveräußerung für 1,9 Mrd. Dollar an JPM war abgekartet und illegal. Das ist durch eMails und andere Dokumente NACHWEISBAR. All dies liegt der Richterin Mary Walrath vor.

 

3. WMI hat auf Rückgabe von 4 Mrd. Dollar geklagt, die sie selbst auf einem Konto der WMB liegen hatte. JPM behauptete, dies sei eine Kapitalinjektion gewesen und kein Konto, somit in ihren Besitz übergegangen. Zur Vermeidung einer richterlichen Entscheidung wurde am Freitag diese hochinteressanteShow abgehalten, in der man bekanntgab, daß das Geld der WMI gegeben würde – ohne Urteil und explizites Schuldanerkenntnis . Daneben existieren nach wie vor weitere Klagen über diverse Milliarden an einem anderen Gericht in D.C. Diese Klagen sind von der dafür zuständigen Richterin Mary Collier auf Eis gelegt worden. Sie hat erklärt, auf die Grundsatzentscheidung von Walrath zu warten und sich dieser anzuschließen.

 

4. Im Dezember hat es die Situation gegeben, daß unerwartet die US-Verbraucherschutzbehörde auf Intervention der Richterin in das Verfahren eingegriffen hat und die Installation des Aktionärskommitees (EC) gefordert hat. Was der Anlaß war, ist im bereich der Spekulation. Naheliegend ist, daß die Parteien eine Einigung vereinbart hatten, die eine Ausbuchung oder minimale Abspeisung der Shareholder beinhaltet haben dürfte. Die Richterin hat das Komitee am 28.1. bestätigt. Sowohl Richterin als auch Komitee müssen einer Lösung zustimmen. Werden sie das bei Vorschlägen, die eine Ausbuchung oder Cent-Abspeisung vorsehen? Nein. Das EC sowieso nicht und die Richterin hat im Dezember gezeigt, was sie von solchen Gedankenspielen hält (mutmaßlich! Interpretation der Vorgänge!!). Was jetzt vorgelegt wurde, ist vermutlich ziemlich genau dieser Entwurf aus dem Dezember. Die Richterin HAT GESCHMUNZELT. Ernst genommen hat sie es nicht. Dann würde sie sich selbst widersprechen.

 

5. Im EC sitzen sieben Menschen, von denen sechs vor der Beschlagnahme WAMU- Aktien besaßen. Diese vertreten aus der Perspektive der eigenen Betroffenheit die Rechte der Betrogenen. Sie sind sauer. Sie haben seit eineinhalb Jahren dafür gekämpft, diese Möglichkeit zu bekommen. Eine Lösung ohne ihre Zustimmung ist schwerlich denkbar. Sie werden keinen faulen Lösungen zustimmen.

 

6. Aus der Perspektive von JPM und FDIC bestand ein ERHEBLICHES Risiko, im Falle eines Urteilsspruchs über die vier Milliarden strafrechtliche Probleme zu bekommen. Wenn Mary Walrath über die 4 Mrd. geurteilt hätte, hätte sie damit zugleich gesagt, daß WMI nie insolvent war. Also hätte sie damit bestätigt, daß die Beschlagnahme widerrechtlich war. Die Folgen wären zwangsläufig Ermittlungen in diese Richtung, die nicht mehr zu stoppen wären. Die Köpfe Jamie Dimons, Sheila Bairs und etlicher anderer gerieten in ernsthafte Gefahr... Daher diese »Settlement-Show« vom vergangenen Freitag. Einer weiterren Verschiebung hätte sie nicht zugestimmt. So konnte sie de facto weiterr verschieben, ohne ihre eigenen Ansagen der Lächerlichkeit preiszugeben.

 

7. Mittlerweile GIBT es bereits Ermittlungen. Das FBI ermittelt seit diesem Jahr im Fall WMI. Seit heute ermittelt auch die SEC wegen des Verdachts der Kursmanipulation angesichts der Verläufe in der vergangenen Woche!!! Es ist höchste Zeit, für die beteiligten Protagonist/innen von FDIC/JPM, die Reißleine zu ziehen. Gerade mit dem EC wird das nicht umsonst möglich sein. Sie wollen angemessene Entschädigung sehen. Wiedergutmachung UND Schadensersatz. Das ist hier hundert Mal gepostet worden. Ich schreibe es zum 101sten Mal. Daran hat sich Freitag nichts geändert.

 

8. Der Kursverlauf vergangene Woche spiegelte die Hoffnung wieder, daß am Freitag alles vorbei ist, weil Rosen von einem global understanding gesprochen und eine Einigung, die alle Parteien zufrieden stellen würde, angekündigt hatte. Insofern war der Kurs blanke Spekulation derer, die darauf vertrauten, es würde erklärt: Entschädigung, Abfindung, Aktientausch oder was immer und Deckel drüber. Jetzt steht der Kurs einfach nur wieder da, wo er die letzten Monate auch stand, seit wir wissen, daß eine Ausbuchung unwahrscheinlich ist, da wir das EC bewilligt haben. Die Spekulation auf das Ende ist nicht aufgegangen. Offenbar wird es auf ein Weiterbestehen der WMI hinauslaufen. Das ist langfristiger. Kein schnelles Geld. Viele Kurzzeitzocker und Träumer vom schnellen Geld sind wieder woanders bzw. desillusioniert.

 

9. Nach meinem Wissensstand ist die Steuerrückzahlung, die so absurd gesplittet werden soll, an die Existenz der Commons gebunden. Schon deshalb werden sie wohl kaum ausgebucht werden. Selbst wenn es erstmal so im Reorg-Plan stehen sollte aus taktischen Gründen.

 

10. WMI hat noch Steuervortragsrechte in Höhe von 20 Mrd. Dollar, also wenn sie sich übernehmen lassen, oder aus eigener Kraft einen neuen Wirtschaftsbetrieb aufnehmen, sind sie erst mal sehr lange steuerfrei – das macht die Holding außerordentlich wertvoll.

 

11. JPM hat am Freitag eingewilligt, weitgehend alle Verbindlichkeiten zu übernehmen. Damit haben sie, auch wenn diese vermeintliche Settlement niemals Realität werden wird, akzeptiert, daß sie zuständig für alle diese Verbindlichkeiten sind, weil sie nämlich zur WMB gehören, nicht zu WMI. Die Richterin wird sich daran erinnern. JPM hat die 4 Mrd. zugestanden, auch dahinter können sie nichht zurück. Die Angebote von Rosen hingegen sind nach meiner Auffassung zunächst Schall und Rauch, weil WMI gar nichts entscheiden kann. Mary Walrath ist sozusagen CEO, und solange sie nicht anweist, daß Geld vom WMI-Konto woanders hinfließt, wird dort nichts fließen. Das Teilen der Steuerrückzahlungen ist also eine Luftnummer – oder glaubt Ihr, Mary wird anweisen, daß das Geld, daß der WMI, somit den Aktionären, also UNS gehört, der FDIC in den Rachen geschoben wird, die den ganzen Schlamassel widerrechtlich erst verursacht hat? Ich glaube es nicht. Aus diesem Grund rechne ich damit, daß wir de facto seit Freitag A>L sind. Damit sind mindestens die Prefs im Geld.

 

FREITAG IST NICHTS SCHLECHTER GEWORDEN, SONDERN VIEL BESSER. NUR DIE SPEKULATION AUF DAS GANZ SCHNELLE PARADIESISCHE ENDE HAT SICH ZERSCHLAGEN. DIE STORY LEBT, UND ES SAH NIE BESSER AUS!!!

 

DIE COMMON SHARES WAREN NIE NÄHER AM GELD, ALS JETZT. ALS DER KURS BEI 56 CENT STAND, WAR DIE LAGE FAKTISCH SCHLECHTER ALS JETZT, WO SIE BEI 12 STEHEN. DESHALB HAT DER KURS NICHTS ZU SAGEN.

 

12. Meine Glaskugel liegt gerade im Eisfach, weil sie überhitzt war. Daher kann ich nicht hineinsehen. Laut einem renommierten Yahoo-User (DanBBob) hat es NIE in der Geschichte der USBankrottverfahren nach Ch11 einen Fall gegeben, in dem die Shareholder bei Einsetzung eines ECs leer ausgegangen sind. Ich habe mehrfach in den AMI-Boars gelesen, daß die Kanzlei Weil sehr viele Bankrottverfahren nach Ch11 damit beendet hat, daß die Comon Shares NICHT ausgebucht wurden bei Verlassen des Chapters. Ich glaube nicht, daß sie dies bösartig bezwecken.

 

13. LEST ROYALS POSTINGS! Das ist der springende Punkt. WMI wird nicht aufgesaugt werden, zumindest wurde davon nichts gesagt. Nach Freitag sollte man davon ausgehen daß die Holding bestehen bleibt. Sie wird einen Geschäftsbetrieb brauchen, wenn sie Ch11 verlassen will. Darüber sollte am 26. März etwas bekanntgegeben werden, welchen Sinn würde sonst ein ReOrg-Plan machen? Und nachdem, wie Mary sich vehement für die Rechte der Common Shareholder eingesetzt hat – wird sie einer solchen Perspektive zustimmen unter Ausbuchung der Shares? Oder wird sie die Parteien eher dazu auffordern, unter Beibehaltung der Shares inn einen neuen Betrieb außerhalb des Chapters zu gehen? Ich denke, letzteres. Wie gesagt, die Amis bringen Beispiele dafür, daß Weil gerne solche Lösungen mitgegangen ist...

 

14. Wer jetzt All In geht, weil er darauf spekuliert, am 26.3. ist der Drops gelutscht, hat nichts verstanden und gelernt aus der letzten Woche. Bis das alles ausgehandelt und in trockenen Tüchern ist, kann noch viel Zeit vergehen. Ernstzunehmende Leute sagen, sie rechnen damit, daß es noch einige Monate dauern kann, bis die Lösung beschlossen und verkündet wird. Nix mit schneller Million. Wer hier investiert, sollte nicht den Zock oder die Heilserwartung suchen, sondern an die Story glauben (nachdem er sich mit ihr beschäftigt und sie weitgehend verstanden hat!) und Geduld mitbringen. Und entspannt bleiben, wenn der Kurs mal wieder heftig abschmiert... Aber am 26.3. sollten wir Hinweise bekommen, wohin der Zug fährt.

Kommentare