Wochenausblick KW 8 - 2012: Kurs auf 7.000 Punkte

Von Börse Frankfurt News / QUELLE

 

Bislang lassen sich Börsianer von der Hängepartie um die Griechenland-Hilfen die Laune nicht verderben, der DAX schloss vergangene Woche auf einem Sechsmonatshoch. Auch für die neue Woche dominiert Zuversicht.

 

20. Februar 2012. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Zwar sollte es am heutigen Rosenmontag auf dem Börsenparkett nicht ganz so lustig zugehen wie auf den Straßen von Mainz, Köln oder Düsseldorf, viele Analysten rechnen aber mit einer Einigung in Sachen Griechenland und dadurch weiter steigende Kurse. Heute kommen nämlich die Euro-Finanzminister zusammen, um die letzten Einzelheiten zum zweiten griechischen Rettungspaket zu klären. „Ein Scheitern mit anschließender Vertagung ist allerdings nicht auszuschließen“, räumt Robert Halver von der Baader Bank ein. Umgekehrt werde ein Erfolg dem Markt aber zuträglich sein.

Der DAX, der in der vergangenen Woche um 2,3 Prozent zulegte und auf dem höchsten Stand seit August aus dem Handel ging, notiert heute Morgen bei... Der japanische Nikkei setzte seinen Rekordkurs heute fort und kletterte auf ein neues Sechsmonatshoch, der US-amerikanische Dow Jones notiert aktuell sogar auf einem Vierjahreshoch.

Die „Kraft der drei Herzen“

Halver zufolge überschattet die Griechenland-Frage zwar weiter die Märkte, für den deutschen Aktienmarkt sprächen aber drei Argumente. „Erstens bietet das zinsgünstige und üppige geldpolitische Umfeld eine massive Unterstützung“, erläutert Halver. Zweitens zeigten die globalen Konjunkturdaten ein für die deutsche Wirtschaft stabiles Bild, was sich auch in der relativen Stärke des deutschen Aktienmarkts gegenüber den Märkten in Italien, Frankreich, Portugal, Spanien und Eurolands insgesamt widerspiegle. „Und drittens nimmt die Risikoaversion, das ist entscheidend, deutlich ab.“

Rückschlag wahrscheinlich

Laut Landesbank Berlin haben die Auftriebskräfte an den Aktienmärkten allerdings an Einfluss verloren. „Zwar sollte Ende Februar der nächste Liquiditätsschub der EZB auf die Märkte zukommen, eine aufgehellte Konjunktursicht sowie ein freundlicherer Verlauf der Schuldenkrise sind aber schon teilweise eingepreist“, meinen die Analysten. Hinzu komme, dass das Ereignisrisiko in Bezug auf Griechenland oder Iran relativ hoch sei. „Die Wahrscheinlichkeit für eine – auch stärker ausfallende – Korrektur hat deutlich zugenommen.“

Widerstand bei 6.800 Zählern abgearbeitet

Für Christoph Geyer von der Commerzbank stehen die Chancen für den DAX aus technischer Sicht gut. „Noch zur Wochenmitte sah es so aus, als habe sich der Markt mit dem neuen Widerstand bei 6.800 Punkten abgefunden“, erklärt der Analyst. Am Freitag sei die Notierung aber mit dem Optionsverfallstag nach oben gezogen und der Widerstand gebrochen worden. „Mit diesem Anziehen des Marktes eröffnet sich weiteres Aufwärtspotenzial bis an den wichtigen Widerstand bei 7.000 Punkten.“ Ein nachhaltiger Ausbruch darüber sei aber kaum im ersten Anlauf zu schaffen.

In den kommenden Tagen dürften neben dem EU-Finanzministertreffen vor allem die Einkaufsmanagerindizes der Euroländer und das ifo-Geschäftsklima in Deutschland interessieren. Daneben geht die Berichtssaison weiter, neben der Commerzbank und der Allianz berichten auch der Gesundheitskonzern Fresenius, die BASF und die Deutsche Telekom über das Schlussquartal 2011.

Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftstermine

Montag, 20. Februar

  • Deutschland: Rosenmontag
  • USA: Feiertag (President`s Day). Börsen bleiben geschlossen

Dienstag, 21. Februar

  • Quartalszahlen: Fresenius Medical Care, Fresenius SE, Aareal Bank

Mittwoch, 22. Februar

  • Quartalszahlen: France Télécom, Hewlett Packard
  • 9.30 Uhr. Deutschland: Einkaufsmanagerindex Februar. Die Helaba erwartet für Deutschland kaum veränderte Werte und prognostiziert 51,2 nach 51 Punkte für das Verarbeitende Gewerbe sowie 53,5 nach 53,7 für die Dienstleistungen.
  • 10.00 Uhr. EU: Einkaufsmanagerindex Februar. Laut DekaBank könnte der Stimmungsabschwung in Euroland überwunden sein. Erfreulich sei, dass diese Stabilisierung nicht nur von Deutschland und Frankreich getragen werde, sondern auch von Spanien und Italien. Die Analysten erwarten für den Gesamtindex 50,7 Punkte nach 50,44 im Vormonat.
  • 11.00 Uhr. EU: Auftragseingänge der Industrie Dezember. Umfragen zufolge rechnen Analysten im Schnitt mit einem Plus von 0,8 Prozent gegenüber dem Vormonat nach einem Rückgang um 1,2 Prozent im November.
  • 16.00 Uhr. USA: Verkauf bestehender Häuser Januar.

Donnerstag, 23. Februar

  • Quartalszahlen: Allianz, Deutsche Telekom, Commerzbank, AIG, Royal Bank of Scotland, Swiss Re
  • 10.00 Uhr. Deutschland: ifo-Geschäftsklimaindex Februar. Die Stimmungsaufhellung der deutschen Wirtschaft dürfte auch im Februar angehalten haben, meint die DekaBank. Vor allem die Geschäftserwartungen hätten sich wahrscheinlich verbessert, die Lagebeurteilung werde sich stabil halten. Alles in allem steige das ifo-Geschäftsklima damit ein weiteres Mal an.

Freitag, 24. Februar

  • Quartalszahlen: BASF, Telefónica
  • 16.00 Uhr. USA: Neubauverkäufe Januar.

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