Ausblick für die Börsenwoche vom 16. bis 20. Januar 2012 / Rückblick auf die vergangene Woche

Das Jahr hat wieder Fahrt aufgenommen. Die Urlauber kommen nach Hause und kehren an ihre Arbeitsplaetze zurueck. Die Rating- agentur Standard and Poors hat die Ueberpruefung der Ratings der Eurolaender abgeschlossen, die Anfang Dezember angekuendigt wurde. Damals hiess es "zeitnah" nach dem EU-Gipfel, daraus wurden dann aber doch fast 5 Wochen.

 

Dafuer hagelte es aber Herabstufungen: 4 Laender wurden um zwei Stufen herabgestuft (Italien, Spanien, Portugal und Zypern), die beiden letzteren liegen nun im Junk. 5 Laender sanken um eine Stufe. Die ersten drei davon sind relativ unspannend:

Malta, Slowakei und Slowenien, die beiden anderen hingegen schon: Denn Oesterreich und Frankreich verloren ihr AAA-Rating.

Mit dem zweitbesten Rating von AA+ bleibt die Bonitaetseinschaet- zung aber weiterhin sehr gut.

 

Im Reihen der Herabstufungen sollte man allerdings auch die sta- bilen Noten nicht vergessen: Belgien, Estland und Irland wurden nicht herabgestuft, was zumindest im Fall von Belgien doch eine kleine positive Ueberraschung ist. Auch Finnland, die Nieder- lande, Luxemburg und Deutschland blieben stabil und zwar auf der Topnote AAA;  Deutschland als einziges der vier sogar mit einem stabilen Ausblick.

 

Ob das auf die Boersen grosse Auswirkungen haben wird, ist unklar. Richtig auf die Nachricht reagieren koennen die Boer- sianer erst am Montag, weil die offizielle Nachricht spaet am Freitagabend um 22:30 bekanntgegeben wurde. Die Geruechte um die Herabstufung Frankreichs verdichteten sich allerdings bereits am Freitagnachmittag  und drueckten die Kurse leicht. Die Aktien hielten sich aber vergleichsweise gut und auch im ausserboers- lichen Handel am Wochenende brachen die Aktienkurse nicht drama- tisch ein. Im Moment sieht es eher nach einem wenig beunruhigen- den Rueckgang von vielleicht 1 oder 2 Prozent aus.

 

Kraeftiger reagierte der Euro, der am Freitag zum ersten Mal seit 15 Monaten unter 1,2650 zum Dollar gefallen ist. Auch gegen- ueber dem japanischen Yen markierte der Euro neue durchaus bemerkenswerte Tiefstkurse: 97,23 stellen ein neues 11-Jahres- tief dar. Auch bei den Anleihen setzte sich die Fluchtbewegung in die deutschen Staatsanleihen fort. Zwischenzeitlich notierten alle deutschen Staatsanleihen mit Laufzeiten von bis zu einem Jahr mit negativen (!) Renditen. Auch bei den laengeren Lauf- zeiten wurden neue Rekorde erreicht: Die Rendite der zehnjaeh- rigen Bundesanleihe sank auf 1,74 Prozent, der Bund Future stieg zum ersten Mal ueberhaupt ueber die Marke von 140 Punkten.

 

Und damit koennte sich am Freitag bereits angedeutet haben, was am Montag moeglicherweise folgen wird: Die Auswirkungen auf die Aktienmaerkte bleiben ueberschaubar. Die Wellen werden an den Anleihe- und Devisenmaerkten wohl hoeher ausfallen.

 

QUELLE

 

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