Berkshire Hathaway: Die teuerste Aktie der Welt

 

Heute hat der DAX die 6.500-Punkte-Marke zurückerobert.

Die Investoren zeigten sich erleichtert, dass sich die radikalen Kräfte in Griechenland nicht durchsetzen konnten.

Es folgt eine dritte Sondierungsrunde. Sollte auch die drittstärkste Partei im Parlament daran scheitern, eine mehrheitsfähige Koalition zu schmieden, folgen Neuwahlen. Als Termin wird der 17. Juni genannt.

Eine Überraschungslösung scheint aber auch noch möglich. Die Drohung von EU und IWF, Griechenland den Geldhahn zuzudrehen, zeigt scheinbar Wirkung. Offensichtlich denken jetzt doch einige Parteien darüber nach, eine „Euro-freundliche“ Regierung zu bilden.

Wie so oft in der Politik, so gilt auch hier: Die Kuh wird nicht geschlachtet, so lange sie noch Milch gibt.

Warren Buffett interessiert sich nicht für politische Börsen

Wenn Sie die Schnauze voll haben, von dem Politikzirkus in Griechenland, Frankreich oder auch Deutschland, dann empfehle ich Ihnen, einen Blick auf die Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway zu werfen.

Berkshire-Chef und Großaktionär Warren Buffett ignoriert politische Tagesstimmungen und investiert in Unternehmen mit gesunden Kennzahlen. Berkshire Hathaway ist also eine Art „politikfreie Zone“.

In der vergangenen Woche habe ich mit einigen Lesern (auch Schlussgong-Leser waren dabei) die Hauptversammlung von Berkshire besucht. Heute stelle ich Ihnen das Unternehmen noch einmal kurz vor.

Die Startphase in den 60er-Jahren

Bevor Warren Buffett Berkshire Hathaway zu der legendären Holdinggesellschaft machte, die sie heute darstellt, verwaltete er zwischen den Jahren 1956 und 1969 einen Investmentpool, zu dem Verwandte das Startkapital von 105.000 US-Dollar beigesteuert hatten.

In dieser Zeit schaffte es Buffett, mit einem überdurchschnittlichen Anlageergebnis das von den Investoren angelegte Kapital zu vervielfachen. Wer von Beginn an dabei war, bekam für 10.000 US-Dollar Startkapital im Jahr 1969 runde 150.000 US-Dollar ausbezahlt!

Ende der 1960er-Jahre herrschte eine Stimmung an den Börsen, die Warren Buffett überhaupt nicht gefiel. Er hatte etwas dagegen, dass die Anleger zu sehr auf kurzfristige Kursgewinne und spekulative Investments schauten.

1967 sagte er: „Ich kann mit den herrschenden Bedingungen nichts mehr anfangen.“ Als Konsequenz löste er seinen Investmentpool auf und tauschte das Geld der Investoren in Anteile von Berkshire Hathaway um.

Einfaches Geschäftsmodell bringt Rekordgewinn

Ganz nach dem Vorbild Benjamin Grahams, Warren Buffetts Lehrmeister, erwarb Berkshire nicht einfach nur Unternehmensanteile und spekulierte auf deren Wertzuwachs. Vielmehr sah er sich als Unternehmer und kaufte häufig auch 100-prozentige Beteiligungen von Unternehmen.

Berkshire Hathaway selbst war zunächst eine in finanzielle Schwierigkeiten geratene Textilfirma, die 1965 von Warren Buffett übernommen wurde. Er machte aus dem Unternehmen eine Finanzholding.

Buffett investierte, wie er selbst sagt, nur in Unternehmen, deren Geschäftsmodell er verstehen konnte.

In der Folge führte der Erfolg von Berkshire Hathaway und damit auch gleichzeitig von Buffett dazu, dass der Aktienkurs einen unglaublichen Anstieg von 19 auf 135.000 US-Dollar pro Stück und damit zu der teuersten Aktie der Welt hinlegen konnte.

Versicherungen, Blue Chips und unterbewertete Perlen

Heute legt Berkshire Hathaway seine Beteiligungen breit diversifiziert an, wobei der Bereich Versicherungen mit etwa einem Drittel des Umsatzes am wichtigsten ist. Dabei zählen GEICO (Autoversicherung) und der Rückversicherer General Re zu den wichtigsten Stützen in diesem Segment.

Daneben hält das Unternehmen eine ganze Reihe von Beteiligungen an großen Weltkonzernen wie Coca Cola, Kraft Foods, Procter & Gamble oder Wal-Mart. Der Rest wird in kleinere Unternehmen sehr breit investiert, wobei diese aus den unterschiedlichsten Branchen stammen können.

Buffett hält auch Gegenwind aus

Warren Buffett ist als Investor allerdings nicht immer frei von Kritik geblieben.

Vor allem in Boomphasen wie wir sie beispielsweise zu Zeiten des Neuen Marktes um die Jahrtausendwende gesehen haben, wurde Buffett von anderen Marktteilnehmern aufgrund seiner „langweiligen“ und konservativen Anlagestrategie als Dinosaurier bezeichnet.

Seinen Aktionären war diese Kritik egal, denn seit über 40 Jahren erwirtschaftet Buffett für sie im Schnitt pro Jahr eine Rendite (gemessen am Buchwert) von knapp 20 Prozent.

B-Aktien für Aktionäre interessant

So lange Buffett auf eine solche Erfolgsquote zurückblicken kann, werden die Berkshire-Aktionäre verschmerzen, wenn sie einige kurzfristige Trends verpassen.

Außerdem bietet das Platzen von solchen Spekulationsblasen immer einige sehr gute Einstiegsmöglichkeiten....

Die A-Aktien von Berkshire Hathaway (854075) notieren bei fast 125.000 US-Dollar, aber die B-Aktien (A0YJQ2) sind bereits für 82 US-Dollar zu haben.

 


Quelle "Morrien's Schlussgong"

 

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